Dienstag, 21. September 2010

Mercedes mit 1 PS

Der aktuelle Werbesport von Mercedes ist dermaßen fadenscheinig, dass er es auch in diesen Blog geschafft hat. ;-) Das Zauberwort heißt diesmal "Blue Efficiency" wobei sich über Technologie oder Modell-Namen sicherlich streiten lässt, aber wenn Geschütze wie CO2-Ausstoß und Vergleiche mit Pferdekutschen und dessen Emissionen (!) oder Revolutionen a la Ford aufgefahren werden, sollte man die blaue Emminenz doch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Es stellt sich nüchtern betrachtet raus, dass der CDI 200 Blue Efficiency mit 135g/km lediglich ~10% weniger CO2 emittiert als das Standardmodell mit 149g/km und die Spriteinsparung liegt ebenfalls in diesem überschaubaren Rahmen. Also wirklich ziemlich beeindruckend...eine Mercedes Pferdekutsche wäre mit Sicherheit das eindrucksvollere Gefährt in der City! ;-)

Ihr Robin "Green Efficiency" Hood

Karriere mit Zukunft

So lautet seit geraumer Zeit der stumpfsinnige TV-Werbeslogan der Bundeswehr. Wie im Marketing oft üblich ist jedoch das Gegenteil der Fall...der Verteidigungsminister schlägt zurzeit einen Abbau von mehreren 10.000 Arbeitsplätzen und sogar eine Abschaffung der Wehrpflicht vor, ausgehend von insgesamt 245.000 Soldaten.

Zu Auswahl stehen dabei 5 Modelle und eine Zahl zwischen 1 und 5 wird zukünftig über einige Menschenleben entscheiden, nicht nur über Arbeitsplätze an der Heimatfront in Asien. Meine Wahl wäre Modell Nr. 3: ein drastischer aber stetiger Abbau auf 156.000 Soldaten ohne Wehrpflicht bis 2016!

Es würde sich eigentlich anbieten in solchen Fragen mal einen Volksentscheid durchzuführen, schließlich zeugen 5 zur Auswahl stehende Modelle auch nicht unbedingt von einer hohen Überzeugungskraft - so gesehen passt der Werbeslogan dann auch wieder...

Ihr Robin "Publikumsjoker" Hood

Sonntag, 22. August 2010

Das Magenknorren hält an

Seit einiger Zeit macht Knorr nicht nur Werbung für ihre Mayonnaise, sondern auch für ihren überragenden Tomaten-Ketchup.

Dabei ist mir auch wieder etwas "lustiges" aufgefallen, man könnte schon fast sagen etwas "knorriges"! ;-) Das gibt mir hinsichtlich der Qualitäten des Hersteller-Marketings langsam zu denken...Der Ketchup wird ja mit "sonnengereiften Tomaten" und "ohne Farb- und Konservierungsstoffe" beworben, unterlegt mit dem gewohnt schwungvoll eingelegten Musikgedaddel aus dem Mayonnaise-Spot.

Sonnengereifte Tomaten mögen sich ja toll anhören, sind aber bei der Verwendung im Ketchup so selbstverständlich wie das Amen in den zurecht immer leerer werdenden Skandal-Kirchen. Würde Knoor tatsächlich grüne oder grünliche (also unreife) Tomaten verwenden, hätten die Konsumenten eine schmackhafte Gift-Sauce auf dem Teller! ;-)

Ketchup ohne Farbstoffe ist ja auch echt krass...künstliche Farbstoffe sind im Ketchup sowieso nicht erlaubt und natürliche Farbstoffe machen wenig bis gar keinen Sinn, weil Tomaten-Ketchup halt rot ist genau wie das Meer blau, falls BP dort nicht sein Unwesen getrieben hat.

Ketchup ohne Konservierungsstoffe ist auch nicht so das Mega-Argument, wenn das beste Konservierungsstoff natürlicher Art doch sowieso Bestandteil von Tomaten-Ketchup ist. Der Brantweinessig macht aus dem Ketchup seit über 200 Jahren eine haltbare fermentierte Sauce.

Allerdings sind im Knorr-Ketchup das Verdickungsmittel Xantan (kann gentechnisch hergestellt werden, Angaben?) und natürliches Aroma (genauere Angaben fehlen) enthalten, Inhaltsstoffe die man z.B. bei Heinz oder Kraft nicht finden kann. Zumindest hat der Knorr-Ketchup einen hohen Tomatenmarkanteil von 76% und nur 83 kcal, was ggü. der Konkurrenz von 102 und 110 kcal fast als Light-Variante durchgehen könnte...ob dies auch den Geschmack betrifft, konnte ich bisher nicht beurteilen! ;-)

Der äußerlich betrachtet schlechteste Ketchup den ich finden konnte - und damit "die Tomate unter den Ketchups" - ist überraschenderweise der ungarische Globus-Ketchup! Zutaten: Wasser, Tomatenmark (25%), Zucker, Essig, modifizierte Maisstärke, Salz, Zwiebelpulver, Verdickungsmittel (Xanthan), Konservierungsmittel (Natriumbenzoat, Kaliumsorbat), Zitronensäure, Aroma

Nein moment, es geht wirklich noch übler!!! Stellen Sie sich einen Ketchup mit folgenden Zutaten vor: Dreifach gefiltertes gereinigtes Wasser, Tomatenmark, Apfel-Cidre-Essig, weißer destillierter Essig, Cellulose Gel, Salz, Maltodextrose, modifizierte Stärke, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Eigelb pasteurisiert, Xanthan, Alginat propolene Glykol, natürliche Aromen, Rotkraut Färbung, Natriumbenzoat, Sucralose. Das ganze Zeug ergibt einen Brennwert von 0 kcal mit 0 Proteinen, 0 Kohlehydraten und 0 Fetten (Angaben des Herstellers Walden Farms auf 30g/2 Esslöffel), ist aber der teuerste hier genannte Ketchup - für nichts bezahlt man ja oft am meisten! ;-)

Ihr Robin "Heinz" Hood

PS: Ausnahmsweise mal auf Seiten des Marktführers aus der Flasche! ^^ Zutaten: Tomaten, Branntweinessig, Zucker, Salz, Gewürzextrakt (enthält Sellerie), Gewürze

Erwecke die Göttin in Dir...

...die am besten schweigen soll!?

Ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Gillettes neue Venus-Göttin Alizar Ailabouni (hat bei Germanys Next Top Model 2010 gewonnen) im ersten Werbespot noch selbst gesprochen hat, aber im neuen Spot nur noch ihre schönen Beine zeigt und vor sich hin lächelt, während die gewohnte Hintergrundstimme wie üblich von den Vorzügen des Produktes schwärmt?

Hoffentlich haben das nur wenige Zuschauer gemerkt, denn wenn eine Werbekampagne auf Frauen ausgerichtet ist und diese dort diskriminiert werden, kann das für den Hersteller schnell zum Imageschaden führen laut Marketing-Lehrbüchern. ;-) Im Hintergrund zieht übrigens die Agentur von Heidis Klums Vater die Fäden bei der Vermarktung, was ebenfalls auch kein gutes Licht auf diese Stakeholder zurückwirft.

Ich meine: Nur weil die hübsche Alizar in Damaskus (Syrien) geboren wurde und seit Kindesjahren in Österreich gelebt hat, muss man ihr mit ihrem schüchernen Deutsch ja nicht gleich die zwei obligatorischen kleinen Sätze in dem einen Werbespot wegnehmen und sie mundtot machen bis das nächste Stück Fleisch serviert wird...buuhhhhh Gillette!!!

Ihr Robin Hood

PS: Es lebe der Hobel, auch "für das Beste in der Frau"! ;-)

Dienstag, 29. Juni 2010

Trojanisches Pferd bei RTL

Bei der RTL Live-Übertragung des WM-Spiels Niederlande - Kamerun in Aachen hat sich ein "trojanisches Pferd" in Form von zwei brillianten Studenten eingeschlichen, die als Kamerun-Fans getarnt ihrem (nachvollziehbaren) Unmut über das niveaulose Nachmittags-Programm des Kölner Privatsenders Luft gemacht haben.

Während Günther Jauch und Jürgen Klopp vordergründig nur die Fahne Kameruns erblickten, hat die Kamera in der Totale die eigentliche Botschaft auf der Rückseite des Plakats für die Fernsehzuschauer eingefangen:



Noch amüsanter als diese Medienschelte an sich dürften die Geschehnisse nach der Ergreifung der Täter gewesen sein, wie die sympathische Website Fernsehkritik.TV zu berichten weiß. Die beiden "schwarzen" Studenten wurden von der plumpen Security des Platzes verwiesen und haben sich später - umgezogen und abgeschminkt - wieder ohne Kenntnisse des Senders oder der Security unter das Publikum gemischt.

Ob Mitten im Leben, Verdachtsfälle, Familien im Brennpunkt oder Die Schulermittler - alleine die Bezeichnung Doku-Soap ist eine Wort-Verunglimpfung der seriösen Dokumentationen, wie sie auf anderen Sendern wie Arte, Phoenix oder einigen Dritten gezeigt werden.

Mein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag wäre sämtliche Doku-Soaps und ähnliche Trash-Formate an einen sogenannten "Bad-Sender" (in Anlehnung an die "Bad Bank") zu transferieren um dort alle toxischen Sendungen im Nirwana verschwinden zu lassen...

Ihr Robin Hood

Freitag, 25. Juni 2010

Schönheit hat ihren Preis

In der heutigen Zeit sind Schönheits-OPs aufgrund des internationalen Medizintourismus zu einem lukrativen Markt mit hohen Gewinnspannen geworden. Meistens wird so ein Auslands-Aufenthalt in einer Privat-Klinik noch mit einem Luxus-Urlaub (die angeschwollenen Lippen wollen ja auch abklingen) verbunden und so liegt der Preis für ein Rundumsorglos-Paket durchaus mal bei 10000 oder 15000 Euro.

Da in dieser Branche wenige erfahrene Chirurgen bzw. Spezialisten am Werk und die Margen sehr hoch sind werden auch viele Scharlatane in den Markt gelockt, was die Entscheidung für "Schnäppchen-Jäger" nicht unbedingt einfacher macht so eine (immernoch) teure Behandlung im Ausland durchführen zu lassen.

Anders als bei den vormals erwähnten Elektrogeräten entstehen bei Schönheits-OPs aber keine Folgekosten die man einfach monetär beziffern könnte. Wahrscheinlich sinkt nach einer "erfolgreichen" Operation die Hemmschwelle sich zukünftig weitere zu leisten, jedoch definieren sich die "Folgekosten" bereits vor der ersten OP über das unwägbare Risiko das Gesicht oder den Körper unwiderruflich verunstalten zu lassen.

Ich denke dafür gibt es genügend prominente Beispiele, jedoch möchte ich hier ein aktuelles und m.E. sehr trauriges hervorheben:



Das Bild (aus der Bild) zeigt nicht etwa Megan Fox und eine geschminkte Angelina Jolie, sondern Megan Fox in den Jahren 2005 und 2010! Noch erstaunlicher sind eigentlich nur die Kommentare "sooo sexy" und "sei Dank", insofern das keine Ironie ist...Ich merke gerade, dass das wohl keine Ironie ist, unten im Artikel sind bereits 113 Facebook-Personen denen das gefällt!

Ich frage mich was Megan Fox mit heute 24 Jahren dazu bewegt hat ihr Gesicht mit Botox und Liftings derart "verschönern" zu lassen?

Es ist anscheinend höchste Zeit, dass die WHO eine Schönheitswahn-Epidemie ausruft...der Preis für diese Impfampulle wäre wohl unbezahlbar!

Ihr Robin Hood

PS: Es könnte natürlich auch sein, dass Robin Hood an einer Geschmacksverkalkung leidet und Megan Fox wirklich noch schöner geworden ist...ob die forschenden Pharma-Unternehmen, die manch einen Gesundheitsminister zum Rücktritt bewegen können, dagegen bereits eine Pille entwickelt haben?

Sonntag, 20. Juni 2010

Ohne Strom müßten wir bei Kerzenlicht fernsehen

Stellen Sie sich vor morgen würde eine Abwrackprämie auf alte Kühlschränke, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Fernseher oder PC-Monitore eingeführt, wüssten Sie dann welche Geräte Sie kaufen sollten wenn Sie neben der Qualität auch Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein legen?

Manch einer würde dem daher gelaufenen Media Markt-Verkäufer im wahrsten Sinne des Wortes alles abkaufen was er gerade auf Lager hat, aber durch den kurzfristigen Abbau von Lagerbeständen in Form von Lockangeboten (gefährliche Kaufpreis-Fixierung) wird der smarte Konsument bei derartigen Elektrogeräten langfristig meist nicht glücklich werden.

Obwohl die Energiekosten eines privaten Haushalts primär durch die Heizung und Warmwasser (zusammen ~85%) erzeugt werden - ggf. schlägt auch ein Auto mit dann ~30% zu Buche -, lassen sich bei langlebigen Elektrogeräten (nur ~8%) mit bis zu 10 Jahren Lebensdauer trotzdem jede Menge Energie (Regenwald- ähm Steinkohleeinheiten) und echte "Kohle" einsparen.

Die langfristigen Folge- bzw. Betriebskosten sollten also nicht unterschätzt werden, vor allem weil oft relevante Verbrauchsunterschiede trotz gleichem Leistungsumfang existieren; daher ist der nackte Kaufpreis auch kein Kaufkriterium ohne alle wichtigen Details wie den Strom- oder Wasserverbrauch des Geräts und der Konkurrenz miteinzubeziehen.

Zum Glück muss man sich nicht selbst die Arbeit machen derartige Öko- und Gesamtkostenvergleiche anzustellen. Die Website EcoTopTen.de wurde lange Zeit von den Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert* und bietet mit klaren Produktempfehlungen in verschiedenen Alltagsbereichen eine gute Anlaufstelle für umweltbewusste Verbraucher. Auf der Seite finden Sie z.B. auch eine Übersicht von Bio- und Fairtrade-Sortimenten im Handel oder einen Vergleich der Ökostromanbieter.

Falls Sie sich ein umweltfreundliches und über die Lebensdauer gesehen günstiges Elektrogerät ausgesucht haben (Tests in Fachzeitschriften, Kundenrezensionen oder Qualitätsprädikate sollten auch eine Rolle spielen), wäre der nächste Schritt die Ermittlung der 3-5 günstigsten Online-Preise bei einer Preissuchmaschine. Nun haben Sie die Wahl entweder bei einem gut bewerteten Online-Händler zu bestellen oder mit dieser Preisspanne im Hinterkopf und dem Angebotsausdruck in der Hinterhand zu einem lokalen Elektronik- oder Fachhändler zu gehen und den Verkäufer mit konkreter Kaufabsicht (Barzahlung empfohlen) entsprechend runterzuhandeln.

Sodele, jetzt hätten Sie mit einem Zeitaufwand von wenigen Stunden erstmal wieder 10 Jahre Ruhe mit der Gewissheit Ihren Teil zum Umweltschutz beigetragen zu haben und gleichzeitig jedes Jahr bares Geld zu sparen, das sich mit der Zeit zu mehreren Candle Light Dinner und einem neuen LED TV summieren kann! ;-)

Ihr Robin Hood

*Mit diesem Hinweis wollte ich andeuten, dass hier keine Steuergelder verschwendet werden insofern der Verbraucher die bereitgestellten und durchaus wertvollen Informationen auch in seine Kaufentscheidungen miteinbezieht!

Mittwoch, 2. Juni 2010

Mit wehenden Fahnen...

...untergehen, wird die angeschlagene Nationalelf bei der WM 2010 hoffentlich nicht (vor dem Viertelfinale) - auf jeden Fall stimmt der offizielle WM-Song "Wavin' Flag" von K'Naan schon mal feuchtfröhlich auf das große Event in Südafrika ein, wie auch die Chartplatzierungen (aktuell Platz 1 der Single Charts von Media Control) zeigen.

Im Radio sagte der Moderator heute, dass Waving Flag ein "typischer Fußballsong" wäre. Dass dies so wahrgenommen wird, erklärt sich wohl schlicht durch diesen Eintrag bei Wikipedia: "Im Jahr 2010 liefert K’naan mit einer veränderten Version des Liedes Wavin’ Flag vom Album Troubadour den Coca-Cola-Werbesong zur Fußball-WM."

Der amerikanische Brauseimperator hat den Song also recht erfolgreich kommerziell "verwertet", was ohne Zweifel eine Win-Win-Situation für Coca Cola und K'Naan generiert - vor allem dem charismatischen Afrikaner sei es gegönnt! Schließlich musste der heute in Kanada lebende Somalier (die berühmt-berüchtigten Piraten lassen grüßen) auch einen hohen Preis für den Erfolg zahlen, da sein Song politisch kastriert als "Celebration Mix" für ein Fußball WM-Song herhalten musste bzw. durfte.

Schaut man sich mal den Songtext des Originals an (man könnte auch sagen die "inoffizielle Version"), bleibt von einem typischen Fußballsong nichts mehr übrig und zu feiern oder jubeln gibt es auch nichts mehr - im Gegenteil, aus dem feuchfröhlichen Celebration Mix wird ein düsterer Revolution Mix!

Als Konsument finde ich den Celebration Mix auch super, aber die Original-Version hat es verdient ebenfalls angehört zu werden! Der Künstler K'Naan hat mehr zu sagen, als das offizielle Musik-Video oder die Coca Cola-Werbung suggerieren wollen.

In diesem Sinne, "mach dir Freude auf" und trink ein Bier! ;-)

Ihr Robin Hood

PS: Hier noch der Text den Coca Cola aus dem Song gemacht hat:

Sonntag, 9. Mai 2010

Magenknorren und Hühneraugen

Zu Omas Zeiten waren die Werbespots des Unternehmens Knorr (1838 gegründet und 2000 von Unilever geschluckt) noch recht...na sagen wir mal "einprägend": im gelben Mega-Regal im Supermarkt kauft man Suppen von Knorr und Saucen von Maggi oder wie war das Fazit der guten Hausfrau nochmal? *g Heute verursacht die Werbung in Form der "Knorr Salat Mayonnaise" eher Magenknorren und Hühneraugen beim aufmerksamen Konsumenten...

Im neusten TV-Sport wird das Produkt dadurch angepriesen oder von der Konkurrenz abgegrenzt (die Intention des Marketing Managers würde mich interessieren), dass nur "Eier aus Bodenhaltung" verwendet werden. Das klingt im ersten Moment audiovisuell ganz überzeugend, allerdings nur wenn man vorher Eier aus der dubiosen Käfighaltung (Klasse 3) verzehrt hat! In Wirklichkeit ist die Bodenhaltung (2) die zweitschlechteste von vier EU-Güteklassen, die bereits 2004 im europäischen Handel eingeführt wurden. Auf den vorderen Plätzen landen die Freilandhaltung (1) und die etwas teureren Bio-Eier (0), dessen Legehennen Freiland und Auslauf haben müssen. Der Erzeugercode ist auf jedem Ei aufgedruckt. Hier mal ein Bild aus einer Bodenhaltung:



Tja, es wundert mich schon warum Knorr auf das "besonders hochwertige" Eigelb bzw. die verwendeten Eier aufmerksam macht, wobei diese auch nur zu 2% Bestandteil des Produktes sind! 50% der Mayonnaise besteht dagegen aus pflanzlichem Öl - wäre es da nicht angebrachter die Art und Herkunft des Öls zu kommunizieren falls dies die Qualität zulässt?!

Falls Sie einmal Mayonnaise selber herstellen wollen (und wer möchte das nicht? *lol) oder Öl wie üblich in Salaten oder in anderer Form verwenden, sollten Sie darauf achten dass es ein gutes Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 Fettsäuren hat, z.B. als da wären Leinöl oder kaltgepresstes Raps- und Olivenöl.

In diesem Sinne, vermeiden Sie allzu häufiges Magenknorren (auch hervorgerufen durch Mononatriumglutamat/E621 und dessen Tarnbruder Hefeextrakt) und natürlich Augen auf beim Eierkauf! ;-)

Ihr Robin Hood

Freitag, 9. April 2010

Weck den (Frucht-) Tiger in Dir

Viele Menschen glauben leider alleine im stillen Kämmerlein nichts bewirken zu können, um unsere Gesellschaft und unser aller Leben positiv zu verändern oder besser zu gestalten. Doch dem ist nicht so, was vor allem am goldenen Zeitalter des Internets liegt! ;-)

Im Zuge der gesteigerten Informationsvielfalt und Transparenz ist die Zeit reif geworden bestimmte Nahrungsmittel-Hersteller nicht nur passiv zu boykottieren (das ist das Mindeste!), sondern ihnen auch aktiv mitzuteilen was an ihren Produkten "sauer aufstösst".

Daher bin ich sehr erfreut, dass es Websites wie Abgespeist.de oder Foodwatch.de gibt, die zum einen wichtige Aufklärungsarbeit betreiben und zum anderen auch erfolgreiche Mitmachaktionen initiieren!

Es lohnt sich diese Seiten einmal komplett zu durchforsten, damit Sie eine Basis von Informationen haben die Sie schon bei Ihrem nächsten Einkauf anwenden können. Abonnieren Sie dann einfach den Newsletter, halten Sie sich weiter auf dem Laufenden und machen Sie auch mal mit wenigen Klicks bei einer Aktion mit - vor allem wenn Sie schon negative Erfahrungen mit einem Produkt gemacht haben.

Am Beispiel des Getränks "Frucht-Tiger Multifrucht" von Eckes-Granini lässt sich zeigen, dass die - seriösen - Hersteller bei genügend Gegenwind der Verbraucher und Internetportale auch einlenken und die fragwürdige Rezeptur eines Produktes tatsächlich zugunsten des Konsumenten verändern:

Zutaten vor 2 Jahren: Wasser, konzentrierter Mehrfruchtsaft (Apfel 23%*, Orange 15%*, Birne 5%*, Pfirsich 3%*, Maracuja 2%*, Mango 2%*, Säuerungsmittel Citronensäure, Süßstoffe Acesulfam K und Aspartam**, Vitamin C, Niacin, Pantothensäure, Vitamin B6, Vitamin B1, Beta-Carotin, Biotin, Vitamin B12. (*Saftanteil im Getränk; **enthält eine Phenylalaninquelle)

Zutaten heute: Wasser, konzentrierter Mehrfruchtsaft (31,5% Apfel*, 20% Orange*, 5% Mango*, 3,5% Maracuja*, Zitrone), Karottensaft aus Karottensaftkonzentrat, Fruchtsüße (0,1%) *Saftanteil im Getränk

Der Hersteller hat also die zahnfeindlichen Säuren, die bedenklichen Süßstoffe und die überflüssigen Vitamine entfernt sowie die Fruchtanteile erhöht - vorbildlich!

Sie können Ihrem Kind also hin und wieder bedenkenlos einen Frucht-Tiger zu trinken geben und Eckes-Granini als verbraucherfreundlichen bzw. kooperativen Hersteller im Gedächtnis behalten. Dafür können Sie sich in erster Linie bei Abgespeist.de und den zahlreichen Menschen bedanken, die dem Hersteller konsequent ihre Meinung gesagt/gemailt haben!

Ihr Robin Hood

50 Cent und der Candy Shop

Im goldenen Internetzeitalter soll man als Schnäppchenjäger schon für läppische 50 Cent einen LCD-Fernseher oder eine Spiegelreflex-Kamera ersteigern können - glaubt man zumindest der lässigen TV-Werbung für die neuartigen Auktionshäuser Swoopo.de und Dealstreet.de!

Wie funktioniert so eine Auktion? Der Kunde muss im Vorfeld Gebote kaufen (1 Gebot ist 50 Cent wert) und mit jedem abgegebenen Gebot steigt der Auktionspreis eines Artikels um 1 Cent wobei sich die Auktionszeit gleichzeitig um 10 Sekunden verlängert. Wer das letzte Gebot abgibt und damit nicht mehr überboten wurde gewinnt die Auktion, zu bezahlen sind dann der Auktionspreis und ggf. die Versandkosten. In der endgültigen Bilanz des Käufers schlägt sich natürlich noch der Wert aller eigenen abgegebenen Gebote nieder, die er vorher im Paket kaufen musste. Falls der Kunde einen Artikel nicht ersteigern konnte, kann er diesen unter Einbeziehung seiner abgegebenen Gebote (Rabatt) auch später noch "direkt" erwerben.

Soweit so gut, doch nun betreten wir den Candy Shop...

Während im Slogan von Bärenmarke noch auf die (eher weniger vorhandene) Qualität aufmerksam gemacht werden muss, wird bei Swoopo ("Puls rauf, Preis runter") und Dealstreet ("Aufregend günstig") das selbe irreführende Marketing-Spiel mit dem Preis gespielt! Weiterhin wird den Kunden in beiden Slogans suggeriert, dass es auf den Plattformen sehr "emotional" zugeht. Wie ich bereits eingangs im Blog erwähnt habe, ist die Emotionalität ein Feind des smarten Konsumenten und je emotionaler ein Kunde handelt, desto höher sind am Ende die Gewinne des Anbieters...

Die Skepsis wird darüber hinaus auch durch die unglaubliche Penetranz der TV-Werbung auf RTL und Pro7 genährt, d.h. diese Werbezeiten müssen ja auch irgendwie finanziert werden und am Ende wollen die dahinter stehenden Unternehmen zudem noch einen Gewinn einfahren - insbesondere wenn hinter dem eigentlichen jungen Anbieter (Dealstreet gehört z.B. der Upside Shopping GmbH) noch eine der größten europäischen Venture Capital Gesellschaften steckt, die börsennotierte (d.h. gewinnmaximierende) Crédit Agricole Private Equity mit einem Verwaltungskapital von 2,8 Mrd. Euro, davon 400 Mio. im Bereich Venture Capital.

Wie können Swoopo und Dealstreet also trotz der enormen Werbeausgaben signifikante Gewinne abwerfen und den Kunden gleichzeitig Schnäppchen in Aussicht stellen, also eine vermeintliche Win-Win-Situation erzeugen? Irgendwer muss doch die ganzen Lollipops im Candy Shop bezahlen?!

Zur Veranschaulichung des - zugegeben genialen - Geschäftsprinzips schauen wir uns mal eine abgelaufene Auktion bei Swoopo an, z.B. diese hier für ein iPhone 3GS 32GB: Der Auktionsgewinner bezahlte 112,61 Euro für den Artikel und 9,90 Euro für den Versand, darüber hinaus hat er 1392 Gebote abgegeben (ein wenig zu emotional...) die ihn 696 Euro gekostet haben. Insgesamt hat er also 112,61 + 9,90 + 696 = 818,51 Euro für das iPhone bezahlt und ggü. dem angegebenen Direktkauf-Preis von 814,99 Euro noch nicht mal etwas gespart - in zahlreichen Online-Shops ist das Gerät sogar für 750 Euro erhältlich! Im Auktionspreis von 112,61 Euro sind allerdings 11261 Gebote enthalten, die alle einen Wert von 50 Cent haben, d.h. der Anbieter hat mit dem iPhone im Wert von 814,99 Euro einen Umsatz von 5630 Euro generiert, also fast das 7-fache des Direktkaufpreises!

Hier noch ein Beispiel von Dealstreet, diesmal ein Samsung LE-40 B530 Full-HD Fernseher: Der Käufer bezahlte 43,59 (Auktionspreis) + 83,50 (seine 167 Gebote) = 127,09 Euro und hat ggü. dem Direktkaufpreis von 579 Euro (im T-Online Shop für 499 Euro erhältlich!) tatsächlich 451,91 Euro gespart. Der Anbieter hat mit dem Fernseher allerdings einen Umsatz von 4359 * 0,50 = 2179,5 Euro generiert, also immerhin gut das 4-fache des Direktkaufpreises!

Wie Sie sehen ist es dem Anbieter wirklich egal wieviel der Einzelne letztendlich für einen Artikel bezahlt und ob er ein kleines oder großes Schnäppchen macht, denn die anderen dummen Kunden die zuvor mitgeboten haben, haben das "Schnäppchen" bereits mit ihren ins Leere gelaufenen Geboten mehrfach finanziert!

Aus Kundensicht fällt zudem negativ auf, dass man für ein Gebot immer 50 Cent berappen muss - egal wie groß das Paket ist das man vorher kauft. Für 20 Gebote zahlen Sie 10 Euro und falls Sie direkt 500 Gebote kaufen bezahlen Sie 250 Euro - das ist schon eine dreiste Unverschämtheit und kein fairer Kundenumgang! Dass die eigenen Gebote auf den Direktkaufpreis angerechnet werden können ist eine faire Geste, allerdings befinden sich die Direktkaufpreise leider in der Regel 10-30% über denen von günstigen Online-Shops.

Betrachten Sie die Zeilen von 50 Cent also als Warnung lieber nicht in den Candy Shop zu gehen! ;-)

I'll take you to the candy shop
Boy one taste of what I got
I'll have you spending all you got
Keep going 'til you hit the spot

Ihr Robin Hood

Dienstag, 30. März 2010

Nichts geht über Bärenmarke...

...Bärenmarke Qualität!? Der kuschlige Bärenmarke-Bär gehört seit geraumer Zeit zu den beliebtesten deutschen Werbefiguren und die oft wiederholten Spots suggerieren dem Konsumenten stets eine natürliche und naturnahe Produktion der hochqualitativen Milch ("Öko-Test: sehr gut").

Wenn in einem Slogan selbst allerdings mit "Qualität" geworben wird, werde ich als Marketing Beobachter immer besonders stutzig, denn für gewöhnlich sollte die Qualität eines Produktes immer "für sich" sprechen.

Leider musste ich herausfinden, dass der Hersteller der Milch (die Firma Hochwald) sich nicht darum kümmert wie und vor allem - mit was - die Kühe ihrer Lieferanten gefüttert werden. Der Einsatz von genmanipuliertem Futter (in erster Linie Sojabohnen und Mais) wird geduldet bzw. gefördert und es werden keine Absichten unternommen dies zu ändern (siehe Greenpeace Einkaufsratgeber). Im Gegensatz dazu scheint das Unternehmen aber genug Geld für permanente TV-Werbung und imagefördernde Stiftungen (das WWF-Projekt "Rettet die Bären") zu haben.

Es gibt momentan keine wissenschaftlichen Studien wie Menschen, Tiere und Pflanzen langfristig (Stichwort "Erbgutschäden") auf die Einnahme gentechnisch veränderter Organismen reagieren - der Konsument wird also nicht besser behandelt als eine Versuchsratte im Labor. Eine verlässliche Studie müsste ein intensives und zeitaufwendiges Studium aller involvierten biologischen Vorgänge über einen langen Zeitraum beinhalten - ein komplexes Unterfangen, das (zu) viel Geld und Ressourcen verschlingt!

In den USA hat dieses Experiment am Menschen bereits großflächig begonnen, dort müssen GVO-Lebensmittel überhaupt nicht gekennzeichnet werden - bei 92% Gen-Sojaanbau aber auch fast nicht mehr erforderlich...Die Sojabohnen aus Südamerika sind allerdings primär für den Export nach Europa (als Tierfutter) bestimmt, die wichtigsten Länder sind Brasilien (65% GVO-Soja), Argentinien (99%) und Paraguay (95%). Über den Umweg aus Südamerika landet das Genfutter im Trog der Nutztiere und kommt dann beim deutschen Verbraucher als Fleisch, Milch und deren Derivaten an - ohne dass das so auf der Verpackung kenntlich gemacht werden muss! Stattdessen wird sogar mit "Qualität" geworben...

Letztendlich besteht ja auch die Gefahr, dass die Ergebnisse solcher Langfrist-Studien "negativ" ausfallen wodurch einige mächtige Unternehmen ihre Geschäftsgrundlage verlieren könnten. Sie sollten wissen, dass die Global Player im Bereich Gentechnik wie z.B. Monsanto, Syngenta, Bayer oder BASF auch politisch aktiv sind (Drehtür-Effekt der Lobbygruppen, ähnlich bei Pharmakonzernen) um ihre wirtschaftlichen Ziele zu verfolgen und gesetzliche Regelungen oder Maßnahmen zu untergraben. Stellvertretend dazu sollten Sie sich unbedingt die Dokumentation "Monsanto - mit Gift und Genen" anschauen, der Film war letztens noch bei Arte zu sehen.

Es hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit der deutschen Verbraucher - zurecht - keine Gen-Lebensmittel wollen. Jetzt sind also die Konsumenten gefragt durch freie Selektion ihrer Käufe die Spreu vom Weizen zu trennen. Nutzen Sie das Internet um mehr über die Inhalte und Herkunft Ihrer Lebensmittel zu erfahren!

Laut Greenpeace-Ratgeber gehören neben Bärenmarke auch folgende Milch-Hersteller bzw. Marken zu denjenigen Anbietern, die den Einsatz von Gen-Futter auch weiterhin forcieren: Müller, Weihenstephan, Danone, Activia, Schwälbchen, Kraft, Milka, Toblerone, Philadelphia

"Ihre" Marke war nicht dabei? Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, aber denken Sie daran dass Milch auch in Form von Milch- bzw. Magermilchpulver (für den Hersteller günstiger = höhere Gewinnmarge) auch in zahlreichen anderen Produkten eingesetzt wird, die äußerlich gar nicht den Anschein nach Milch erwecken...

In diesem Sinne, rettet die Bären(marke) und boykottiert diese Hersteller bis sie einlenken!

Ihr Robin Hood

Freitag, 26. März 2010

Für das Beste im Mann?!

Wer kennt den Slogan "Für das Beste im Mann" nicht und wurde nicht Tag ein Tag aus durch die coole Werbung von Gillette geprägt? Stellvertretend möchte ich auf diesen genial-manipulativen Werbespot (man achte vor allem auf die Texte) für den "Mach3 Turbo" hinweisen.

Auch ich habe mich die längste Zeit meines Lebens mit dem Mach3 rasiert (angefangen hatte ich mit Vaters SensorExcel), wahrscheinlich ist er immernoch der populärste Nassrasierer auf dem globalen Markt - auch wenn Gillette versucht den neuen Fusion mit aller Macht (penetrante Werbung mit den besten Sportlern der Welt) zu etablieren. Der Markt ist ja auch hochinteressant und lukrativ, schließlich rasiert sich jeder Mann statistisch gesehen alle 2 Tage oder 21.000 Mal im Leben!

Seit geraumer Zeit bin ich jedoch auf einen anderen Nassrasierer umgestiegen, der nicht nur besser ist (d.h. gründlicher und kaum Hautirritationen), sondern mit dem ich auch über 90% meiner Rasurkosten einspare. Sie denken jetzt vielleicht, dass ich unter die Barbiere gegangen bin und ein Messer benutze oder minderwertige Einwegrasierer verwende, aber dem ist nicht so...

Falls Sie sich trocken mit einem Elektroapparat rasieren (was die Hälfte aller Männer macht), werden Ihnen die folgenden Zeilen nicht unbedingt helfen eine Menge Geld zu sparen. Für alle anderen 20 Mio. deutsche Männer, die sich mit den überteuerten Klingen von Gillette oder Wilkinson rasieren und auch immer mehr Frauen ;-), für die sogar spezielle Rasierer mit z.B. Kissen entwickelt wurden, wird das der angekündigte Paukenschlag werden! ;-)

Sie sollten wissen, dass Gillette eine Marke von Procter & Gamble ist, dem zweitgrößten Konsumgüter-Konzern der Welt (nach Nestlé) mit $79 Mrd. Umsatz und $13 Mrd. Nettogewinn im letzten Geschäftsjahr. Falls Sie keine Aktien von PG im Depot haben, wird Sie das aber wohl kaum interessieren...

...wohl aber, welchen Nassrasierer denn ich nun jetzt verwende, oder? ;-) Es handelt sich um einen klassischen Rasierer (auch Sicherheitsrasierer oder Hobel genannt) aus Solingen, den "Merkur 23c"! Er kostet ca. 25 Euro und besteht nur aus drei einfach zusammenschraubbaren Edelstahl-Teilen, hält also bei normalem Umgang ein ganzes Leben lang. Jeder Hobel kann mit allen sog. doppelseitigen Klingen aus aller Welt ausgestattet werden, die je nach Hersteller und bestellter Menge 10-50 Cent kosten. Womöglich denken Sie, dass die Standzeit der Klingen nicht mit denen von Gillette oder Wilkinson mithalten kann? Ich rasiere mich jedoch mit einer Klinge problemlos ca. 8-10 mal, d.h. pro Monat verbrauche ich ungefähr eine Klinge.

Ich hatte mir am Anfang ein Probe-Paket mit 70 Klingen unterschiedlicher Marken bestellt, für umgerechnet ca. 15 Euro (d.h. 21 Cent pro Klinge) in einem englischen Online-Shop. Damit Sie sich die Testerei sparen können nenne ich Ihnen meine drei favorisierten Klingen:

1.) Rote Personna (Israel, ca. 11 Cent pro Stück)
2.) Feather (Japan, ca. 25 Cent pro Stück)
3.) Derby Extra (Türkei, ca. 11 Cent pro Stück)

Die rote Personna (in Europa = blaue Verpackung!) hat für mich einen optimalen Schärfegrad mit einem perfekten Preisleistungsverhältnis, sie ist mein absoluter Favorit! Die Feather ist die schärfste mir bekannte Klinge und hat die höchste Standzeit, sie ist vor allem für störrische, dichte Bärte geeignet, kostet aber etwas mehr. Die Derby Extra ist ebenfalls unschlagbar im Preisleistungsverhältnis, ist aber weniger scharf als die rote Personna, ich benutze sie meistens für den Intimbereich. Die Preise beziehen sich auf den o.g. Online-Shop bei Kauf von 100 Klingen, in deutschen Online-Shops sind diese Klingen meistens wesentlich teurer und im Handel (der obligatorisch von Gillette und Wilkinson dominiert wird) sogar so gut wie gar nicht erhältlich, hier bekommt man nur die mittelmäßigen Rotbart-Klingen (ca. 40 Cent pro Stück) von Gillette.

Es gibt natürlich auch viele weitere Hersteller von klassischen Rasierern, z.B. die deutsche Firma Mühle oder edel aussehende Hobel von D.R. Harris (England). Meine Empfehlung ist jedoch sich mit dem Sortiment von Merkur zu befassen, da ist im unteren Preissegment für jeden Geschmack/Bedarf etwas dabei. Die Rasierer unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Grifflänge und den sog. Kamm, der entweder geschlossen (normale Bärte) oder offen (für sehr dichte, störrische Bärte) ist. Fairerweise muss ich sagen, dass es im Handel noch den Wilkinson Classic zu kaufen gibt - der aber laut meinem Vater mit der Qualität und dem Ergebnis des Merkurs 23c (den ich ihm zum Geburtstag geschenkt habe) nicht mithalten kann.

Wahrscheinlich brauche ich Ihnen jetzt gar nicht mehr vorrechnen wie ich über 90% meiner Rasurkosten einspare, denn schließlich wissen Sie selbst was die Klingen im 8er-Pack von Gillette (oder Wilkinson) kosten. Eine Mach3 bringt es auf ca. 2 Euro pro Stück (im Aktionpreis ggf. mal 1,50) und eine Fusion sogar auf ca. 3 Euro, von der Fusion Power oder M3 Power mal ganz zu schweigen (3,50 bis 4 Euro). Eine Frechheit auch, dass selbst eine alte Sensor-Klinge im 10er-Pack immernoch über 1,50 Euro kostet. 21.000 mal ~0,02 Euro (pro Rasur) oder 21.000 mal ~0,20 Euro ist ein gewaltiger Unterschied, der sich vor allem in den Bilanzen von Gillette und natürlich in Ihrem Geldbeutel bemerkbar macht.

Was ich jedoch anmerken muss ist, dass die Rasur mit einem Hobel geringfügig länger dauert als mit dem Mach3 und am Anfang auch mehr Übung verlangt bis man den Dreh raus hat. Es besteht die Gefahr sich anfänglich mal zu schneiden, weil man zu viel Druck ausübt oder der Rasierer nicht im ~45°-Winkel gehalten wird. Nach 4-5 Rasuren kann ich Ihnen aber versprechen, dass Sie diesen Rasierer nie wieder hergeben werden - selbst wenn Gillette Sie bald mit einem Systemrasierer mit 10 Klingen (genau, je mehr Klingen desto weniger Hautirritationen...*lol) und coolen Werbespots ködern will.

Zu guter Letzt möchte ich Ihnen noch ans Herz legen sich auch einen guten Dachshaar-Pinsel (hält über 10 Jahre) und vor allem eine gute Rasiercreme oder -Seife (also keinen überteuerten Schaum oder Gel der Marktführer) zu beschaffen, z.B. von Speick oder Proraso. Mit diesen Utensilien wird Ihre Rasur sogar zu einem Ritual was Spaß macht - ich selbst habe die Rasur lange Zeit gehasst und hinaus gezögert, vor allem weil ich mit dem Mach3 immer wieder Hautrötungen bzw. -Irritationen im Halsbereich bekommen habe. Dazu kann ich sagen: Im letzten Urlaub wollte ein Kumpel gar nicht glauben, dass ich mich vor 5 Minuten nassrasiert habe, weil mein Gesicht ganz normal ausgesehen hat und der Halsbereich so gut wie gar nicht gerötet gewesen ist.

Vielleicht liegt es nicht nur an der geringeren Hautbelastung durch eine anstatt drei (oder auch fünf) Klingen, sondern auch am nicht vorhandenen "Lubrastrip" der mit Inhaltsstoffen wie PEG-115M, PEG-7M, PEG-100, BHT, Aloe Barbadensis (Aloe Vera) und Tocopheryl Acetate (Vitamin E) "auftrumpfen" kann...hätte ich die Klinge etwa - wie von Gillette empfohlen - nach Verblassen der Streifens (also so nach dem 3. Mal) wechseln sollen? Wohl kaum...

Nachdem ich mich also nun einige Monate mit dem Merkur und diversen Klingen rasiert habe, war ich schon sehr erstaunt darüber warum ich 10 Jahre lang nichts von dieser Methode mitbekommen habe - vielleicht hat mich die penetrante und genial-manipulative Werbung von Gillette stets davon abgehalten günstige und bessere Alternativen zu suchen?

Ihr Robin Hood

PS: Ich habe den Slogan "Für das Beste im Mann" eigentlich nie verstanden, wieso im Mann?? Das US-Original heißt übrigens etwas logischer "The best a man can get". Den neuen Wilkinson-Slogan "Belebe deine Haut" verstehe ich übrigens auch nicht, da ich meine Haut bei einer Rasur nicht beleben, sondern wohl eher beruhigen will!

PPS: Nachfolgend hab ich noch ein Foto meiner Rasierutensilien hochgeladen! ;-)

Donnerstag, 25. März 2010

Ein schlechter Anfang findet selten ein gutes Ende.

Verehrte Leserschaft, ich möchte Sie recht herzlich in meinem Blog "Der smarte Konsument" willkommen heißen!

Mein Name ist Robin Hood - König der Informationen und Rächer der Konsumenten! ;-)

Sie fragen sich sicherlich warum ausgerechnet ich so "smart" bin und vorgeben kann Ihnen wertvolle Informationen hinsichtlich Ihres Konsumentenverhaltens liefern zu können? Antwort: Ich bin ursprünglich dazu ausgebildet worden Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, weil ich Internationales Markting in den Niederlanden studiert habe. Gott sei Dank bin ich dann doch kein Marketing Manager geworden und auch in keiner Werbeagentur gelandet...

Vielleicht fragen Sie sich jetzt warum ich anderen Konsumenten überhaupt helfen möchte und meine "Sippschaft" damit verraten würde? Antwort: Mein wachsender Unmut gegenüber den medialen, wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Strukturen sowie Entwicklungen. Der Mensch rückt zunehmens in den Hinter- und die Gewinnmaximierung in den Vordergrund. Gleichzeitig wird geflissentlich ignoriert, dass der blaue Planet die einzige Heimat von uns allen ist.

Die Unternehmen, allen voran die Global Player, nutzen wesentliche Merkmale des Menschen - nämlich seine Emotionalität und Gutgläubigkeit - zu IHREN Ungunsten aus! Der Einzelne sollte sich endlich seiner Macht als Konsument bewusst werden und anhand von relevanten Informationen - die oft verheimlicht oder gezielt unscharf dargestellt werden - die richtigen Kaufentscheidungen treffen. Natürlich wollen die Unternehmen (nein, nicht alle!) verhindern, dass Sie sich Gedanken über Hersteller und Produkte machen oder sich gar Ihrer Macht als Konsument bewusst werden, denn schließlich müssen die Gewinne für die Aktionäre ja weiter maximiert werden...

Ihre Kaufentscheidungen haben nicht nur direkte Auswirkungen auf Ihren eigenen Geldbeutel, sondern können auch über Leben und Tod von Lebewesen aller Art und das gesundheitliche und monetäre Wohlbefinden von anderen, meist in ärmlichen Verhältnissen lebenenden Menschen entscheiden! Falls Ihnen das in Ihrem gesellschaftlich und medial eingeimpften Konsumwahn nicht wichtig erscheint, sollten Sie diesen Blog jetzt leider verlassen! :-/

Andernfalls denken Sie mal darüber nach wenn Sie das nächste mal ein entbehrliches KitKat (viele Grüße an den größten Nahrungsmittelherstellter der Welt) am Kiosk kaufen - für das enthaltende Palmöl werden indonesische Urwälder brandgerodet!

Keine Sorge, ich werde Ihnen jetzt keinen anderen Schokoriegel empfehlen - jedoch möchte ich Ihnen hier in unregelmäßigen Abständen wertvolle Informationen (d.h. Sie können z.B. Geld sparen ohne Ihren Lebensstandard zu senken) aber auch Belustigendes (z.B. schlechte und unglaubwürdige Werbung) präsentieren, sowie meine Beobachtungen und Erfahrungen in diversen Bereichen mit Ihnen teilen.


...und nun wünsche Ihnen viel Spaß hier im Blog und vor allem eine gesunde Portion Neugier ;-)

Ihr Robin Hood


PS: Wahrscheinlich habe ich durch dieses erste Posting Ihren Erwartungswert ganz schön in die Höhe geschraubt, deswegen muss das zweite Posting schon ein echter Paukenschlag werden damit Sie auch weiterhin meinen Blog besuchen...lassen Sie sich überraschen! ;-)

PPS: Kommentare, Anregungen und Fragen sind natürlich erwünscht und meinen Blog können Sie bei Gefallen gerne weiterempfehlen! ^^