Dienstag, 30. März 2010

Nichts geht über Bärenmarke...

...Bärenmarke Qualität!? Der kuschlige Bärenmarke-Bär gehört seit geraumer Zeit zu den beliebtesten deutschen Werbefiguren und die oft wiederholten Spots suggerieren dem Konsumenten stets eine natürliche und naturnahe Produktion der hochqualitativen Milch ("Öko-Test: sehr gut").

Wenn in einem Slogan selbst allerdings mit "Qualität" geworben wird, werde ich als Marketing Beobachter immer besonders stutzig, denn für gewöhnlich sollte die Qualität eines Produktes immer "für sich" sprechen.

Leider musste ich herausfinden, dass der Hersteller der Milch (die Firma Hochwald) sich nicht darum kümmert wie und vor allem - mit was - die Kühe ihrer Lieferanten gefüttert werden. Der Einsatz von genmanipuliertem Futter (in erster Linie Sojabohnen und Mais) wird geduldet bzw. gefördert und es werden keine Absichten unternommen dies zu ändern (siehe Greenpeace Einkaufsratgeber). Im Gegensatz dazu scheint das Unternehmen aber genug Geld für permanente TV-Werbung und imagefördernde Stiftungen (das WWF-Projekt "Rettet die Bären") zu haben.

Es gibt momentan keine wissenschaftlichen Studien wie Menschen, Tiere und Pflanzen langfristig (Stichwort "Erbgutschäden") auf die Einnahme gentechnisch veränderter Organismen reagieren - der Konsument wird also nicht besser behandelt als eine Versuchsratte im Labor. Eine verlässliche Studie müsste ein intensives und zeitaufwendiges Studium aller involvierten biologischen Vorgänge über einen langen Zeitraum beinhalten - ein komplexes Unterfangen, das (zu) viel Geld und Ressourcen verschlingt!

In den USA hat dieses Experiment am Menschen bereits großflächig begonnen, dort müssen GVO-Lebensmittel überhaupt nicht gekennzeichnet werden - bei 92% Gen-Sojaanbau aber auch fast nicht mehr erforderlich...Die Sojabohnen aus Südamerika sind allerdings primär für den Export nach Europa (als Tierfutter) bestimmt, die wichtigsten Länder sind Brasilien (65% GVO-Soja), Argentinien (99%) und Paraguay (95%). Über den Umweg aus Südamerika landet das Genfutter im Trog der Nutztiere und kommt dann beim deutschen Verbraucher als Fleisch, Milch und deren Derivaten an - ohne dass das so auf der Verpackung kenntlich gemacht werden muss! Stattdessen wird sogar mit "Qualität" geworben...

Letztendlich besteht ja auch die Gefahr, dass die Ergebnisse solcher Langfrist-Studien "negativ" ausfallen wodurch einige mächtige Unternehmen ihre Geschäftsgrundlage verlieren könnten. Sie sollten wissen, dass die Global Player im Bereich Gentechnik wie z.B. Monsanto, Syngenta, Bayer oder BASF auch politisch aktiv sind (Drehtür-Effekt der Lobbygruppen, ähnlich bei Pharmakonzernen) um ihre wirtschaftlichen Ziele zu verfolgen und gesetzliche Regelungen oder Maßnahmen zu untergraben. Stellvertretend dazu sollten Sie sich unbedingt die Dokumentation "Monsanto - mit Gift und Genen" anschauen, der Film war letztens noch bei Arte zu sehen.

Es hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit der deutschen Verbraucher - zurecht - keine Gen-Lebensmittel wollen. Jetzt sind also die Konsumenten gefragt durch freie Selektion ihrer Käufe die Spreu vom Weizen zu trennen. Nutzen Sie das Internet um mehr über die Inhalte und Herkunft Ihrer Lebensmittel zu erfahren!

Laut Greenpeace-Ratgeber gehören neben Bärenmarke auch folgende Milch-Hersteller bzw. Marken zu denjenigen Anbietern, die den Einsatz von Gen-Futter auch weiterhin forcieren: Müller, Weihenstephan, Danone, Activia, Schwälbchen, Kraft, Milka, Toblerone, Philadelphia

"Ihre" Marke war nicht dabei? Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, aber denken Sie daran dass Milch auch in Form von Milch- bzw. Magermilchpulver (für den Hersteller günstiger = höhere Gewinnmarge) auch in zahlreichen anderen Produkten eingesetzt wird, die äußerlich gar nicht den Anschein nach Milch erwecken...

In diesem Sinne, rettet die Bären(marke) und boykottiert diese Hersteller bis sie einlenken!

Ihr Robin Hood

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